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Terror auf Christen

Nach dem Anschlag in Ägypten: Religion frei ausüben

Christoph S./pixelio.dePyramiden im Hintergrund von KairoPyramiden im Hintergrund von Kairo

Mindestens 25 Tote, fast 50 Verletzte und Millionen, die es kaum glauben können: Terroristen haben eine Bombe in einem Nebengebäude der koptisch-orthodoxen Sankt Markus-Kathedrale in Kairo gezündet. Kirchenpräsident Jung schrieb unmittelbar danach an die koptischen Bischöfe.

Bei einem Selbstmord-Anschlag auf eine christliche Kirche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind am vergangenen Wochenende mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen sowie bis zu 50 verletzt worden. In der Zwischenzeit hat sich die islamitische Terrororganisation IS zu der Tat auf das koptisch-orthodoxe Gotteshaus bekannt. Die Explosion am 3. Advent ereignete sich in der Peter-und-Paul-Kirche, einem Nebengebäude der Kathedrale, die auch Sitz des koptischen Papstes Tawadros II. ist. Die hessen-nassauische Kirche unterhält zahlreiche Beziehungen nach Ägypten. 

Verbunden mit Christen in Ägypten

In einem Brief an Anba Damian und Anba Michael, den beiden koptisch-orthodoxen Bischöfen in Deutschland, hat Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung seine Bestürzung und tiefe Anteilnahme ausgedrückt. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau wisse sich "verbunden mit den koptisch-orthodoxen Geschwistern in Ägypten, aber auch hierzulande". Sie unterstütze alle Bemühungen, "die eigene Religion frei und unbedrängt auszuüben aus der Verpflichtung gegenüber Christus heraus, Gewalt nicht mit Gewalt zu beantworten“.  Gerade im Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest und dessen Friedensbotschaft, müsse der Ruf der Engel vom „Frieden auf Erden“ für Christinnen und Christen zugleich Hoffnung für ihr Leben und Orientierung für ihr Handeln sein, so Jung.

Nach dem Anschlag Fürbitte halten

Unmittelbar nach dem Anschlag hatte die Internetseite der hessen-nassauischen Kirche bereits zu Fürbitten aufgerufen und nachfolgenden Gebetstext veröffentlicht.  

Ein Gebet für die Opfer, ihre Angehörigen und alle, die mit den Opfern fühlen:

Barmherzig bist du, Gott.
So beten Juden, Christen und auch Muslime.
Barmherziger! Allerbarmer!
Wir sehen jetzt auf eine erbarmungslose Bluttat.

Barmherziger Gott!
Wie kann das sein?
Solche Gewalt!
Hass, der das Herz verhärtet und Menschen tötet,
einfach so.

Ist deine Macht so klein?
Ist deine Barmherzigkeit so schwach?
Dass du hilflos zusehen musst, wie Menschen Menschen quälen?
Barmherziger Gott! Allerbarmer!
Unbegreiflicher!

 

Und doch: Ewiger Gott!
Du hältst die Toten und  Lebenden in deinen Händen.
Weine mit uns um die Toten!
Weine mit uns um die Verletzten.
Weine mit uns um die, die im Schrecken leben.
Weine mit uns um die, die ihre Lieben verloren haben.
Weine mit uns, wie Jesus um die Seinen geweint hat.
Das tröstet etwas – vielleicht.

Amen.

(Pfarrerin Doris Joachim-Storch)

In der Konzentration auf das, was ist,
kann sich so etwas wie ein Raum öffnen,
ein Gewahrsam schärfen für die Gegenwart Gottes.

(Carsten Tag)

Carsten Tag

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages / rusm

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