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Kirche und Klimaschutz

Chance für Wende beim Klimawandel ergreifen

iStock.com/amphotoraKlimawandel verändert LebensgrundlagenWie werden wir leben, wenn der Klimawandel weiter fortschreitet?

Zahlreiche Absichtserklärungen plädieren dafür, den Ausstoß des Treibhausgases CO2 zugunsten des Klimaschutzes zu reduzieren. Doch die CO2-Konzentration steigt weltweit weiterhin an. Dennoch sehen der Limburger Bischof Georg Bätzing und Kirchenpräsident Dr. Volker Jung eine Chance, eine noch nie dagewesene „Heißzeit“ zu verhindern.

Um den Klimawandel zu verlangsamen oder zu stoppen, müsste der Ausstoß des Treibhausgases CO2 reduziert werden. Doch 2017 ist der Ausstoß weltweit um 1,6 Prozent angestiegen. Laut Presseberichten erwarten Forscher vom Zentrum für Internationale Klima- und Umweltforschung in Oslo auch für dieses Jahr einen Anstieg – die Trendwende ist bis jetzt ausgeblieben. Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN, zeigt sich dennoch hoffnungsvoll: „Die Klimaforschung zeigt aber auch, dass es noch eine Chance gibt, eine vorher so nie dagewesene `Heißzeit´ zu verhindern. Dazu ist ein achtsamer Umgang mit uns und unserer Mitwelt nötig.“ Anlass für seine Äußerung war ein Interview, das in der Publikation „Klimazin“ (Ausgabe 2/2018) des hessischen Finanzministeriums veröffentlicht wurde. Gemeinsam hatten der katholische Bischof Dr. Georg Bätzing des Bistums Limburg und Kirchenpräsident Jung die Haltung der Kirchen zum Klimaschutz in dem Doppel-Interview skizziert.

„Weniger, aber besser“

In dem Gespräch hat Volker Jung deutlich gemacht, dass eine ganz grundsätzliche Veränderung notwendig sei: „Das ist eine Herausforderung für alle: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.“ Dabei sei auch jeder Einzelne gefragt: „Wie und was kaufe ich ein? Wie und womit bewege ich mich fort?“ Volker Jung empfahl einen Lebensstil nach dem Motto „weniger, aber besser“.

Verantwortung annehmen, um Grundlagen des Lebens nicht weiter zu gefährden

Auch Bischof Bätzing nimmt im Hinblick auf den Klimawandel eine Chance wahr, da das Thema „in der Gesellschaft angekommen“ sei und eine zunehmende Beachtung erfahre. Der katholische Bischof erinnert dabei an die besondere Verantwortung des Menschen für den Fortbestand der Umwelt, denn dank seiner Fähigkeiten sei der Mensch auch Mitgestalter der Schöpfung. Georg Bätzing wird deutlich: „Es kann uns deshalb nicht egal sein, wenn wir Entwicklungen beobachten, die diese Grundlagen des Lebens gefährden.“ Aus der Sicht des Bischofs habe die Kirche zwei Aufgaben: den eigenen Verbrauch der Ressourcen ins Auge zu fassen sowie sich an der öffentlichen Diskussion zu beteiligen.

Maßnahmen von evangelischer und katholischer Kirche

Die beiden kirchlichen Führungspersönlichkeiten veranschaulichen in dem Interview auch, welche Maßnahmen zum Klimaschutz die Kirchen ergriffen haben. „Mein Dienstwagen ist inzwischen ein Plug-in-Hybrid“, berichtet Kirchenpräsident Jung. Zudem wurde im Frühjahr 2018 eine EKHN-weite gemeinsame Beschaffung von Ökostrom und Ökogas in die Wege geleitet. Das Bistum Limburg nutze bereits seit Jahren Ökostrom und prüfe den Einsatz von elektronischen Dienstfahrzeugen, erklärt der katholische Bischof. Zudem werde mit einem Umweltmanagement-System der Verbrauch von Energie und Wasser im Bistum beobachtet. Kirchenpräsident Jung konnte auch über erste Auswirkungen der Umsetzung des landeskirchlichen Klimaschutzkonzeptes berichten: Von 2005 bis 2015 konnten 17 Prozent CO2 eingespart werden. Allerdings sei das eigentliche Ziel von 25 Prozent Einsparung nicht erreicht worden. Doch die Kirche sei dabei, die Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes weiter umzusetzen.

„Klimazin“ (Ausgabe 2/2018) - mit dem Interview

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In der Konzentration auf das, was ist,
kann sich so etwas wie ein Raum öffnen,
ein Gewahrsam schärfen für die Gegenwart Gottes.

(Carsten Tag)

Carsten Tag

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages / rusm

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