Lichterfest
Chanukka - Freude über das Licht
© Volker RahnIn Berlin wird ein riesiger Leuchter für Chanukka vor dem Brandenburger Tor aufgestellt21.12.2022 red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Freude über leuchtende Kerzen erleben Christ:innen wie Jüd:innen in der Dunkelheit des Dezembers. Wer mit der christlichen Tradition vertraut ist, zelebriert Advent und Weihnachten mit all seinen Adventskerzen und Lichterketten. Mitglieder jüdischer Gemeinden feiern das Lichterfest Chanukka vom 18. bis zum 26. Dezember 2022.
Was wird an Chanukka gefeiert?
Chanukka erinnert an den Aufstand der jüdischen Makkabäer gegen die Griechen vor fast 2.200 Jahren. Nachdem in den Kämpfen der Jerusalemer Tempel beschädigt wurde, konnte er zurückerobert und wieder eingeweiht werden. Deshalb gilt Chanukka auch als „Fest der kulturellen Selbstbehauptung“, wie es auf der Website #beziehungsweise heißt.
Das Fest erinnert an die damalige Neueinweihung des Tempels, zu diesem Anlass wurden im Tempelhof Lichter des Leuchters entzündet. Die Makkabäerbücher berichten davon, dass die Gegner nur einen kleinen Krug geweihten Öls zurückgelassen hätten. Mit dieser geringen Menge hätte das Licht der Menora (Leuchter) eigentlich nur einen Tag brennen können. „Doch wunderbarerweise reichte das Öl für die achttägige Zeremonie der Wiedereinweihung, jedenfalls bis zu dem Moment, da wieder geweihtes Öl bereitet war“, erklärt Hanno Loewy in seinem Text „Chanukka, Weihnachten, Weihnukka?“ bei imDialog.
Zusammen feiern
Heute zünden Jüdinnen und Juden jeden Tag an Chanukka ein weiteres Licht an, bis am achten Tag alle acht Kerzen leuchten – solange dauert auch das Fest. Sie feiern gemeinsam mit Familienmitgliedern, Freunden, bzw. in der Gemeinde. Dabei bekommen Kinder auch Geschenke, zudem wird gesungen, gespielt und Pfannenkuchen und kleine Kartoffelpuffer (Latkes) gegessen.
„Diener des Lichts“ werden
Zum Zeichen der Verbundenheit wird am Brandenburger Tor in Berlin ein zehn Meter hoher Chanukka-Leuchter aufgestellt. Vor einigen Jahren hatte Petra Kunik, die erste Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Frankfurt, erklärt, was Chanukka für sie bedeutet. Die Lichter erinnerten in der jüdischen Tradition auch daran, „Unrecht nicht zu übersehen“. Jeder solle sich fragen „was gemeinsam dagegen getan werden kann“. Sie hat dazu aufgerufen, „Diener des Lichts“ zu werden. Dazu gehöre es auch, mögliches Leid gemeinsam zu tragen.