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Himmelfahrt

Der Himmel ist überall

Rita Deschner

Zuerst stirbt er, dann kommt er wieder - nur um die Menschen vierzig Tage später wieder zu verlassen und in den Himmel aufzufahren. Aber hat Jesus mit seiner Himmelfahrt die Menschen wirklich verlassen?

Am 28. Mai fliegt der deutsche Astronaut Alexander Gerst kurz vor 22 Uhr zur Internationalen Raumstation ISS. Mit ihm in der Kapsel sitzen Reid Wiseman von der NASA und der russische Kosmonaut Maxim Surayev. Mit 28.000 Kilometern pro Stunde und einer Antriebskraft von 26 Millionen PS rasen die drei in den Himmel hinauf. 

Den Start werden viele Menschen beim Public Viewing verfolgen. Laut der Frankfurter Neuen Presse sagte Bundespräsident Joachim Gauck am Montag im ESOC (European Space Operations Centre) zu Gerst, er sei „stolzer auf Sie als auf unsere Fußball-Nationalmannschaft.“ 

Faszination Himmel

Der Himmel fasziniert. Je weiter wir kommen, desto unendlicher die Weiten dessen, was Weltraum, Universum oder Himmel heißt. In Richtung Unendlichkeit schauten auch die Jünger Jesu vor fast zweitausend Jahren an Himmelfahrt. Mit ihrem Rabbi Jesus hatten sie zu dessen Lebzeiten den Himmel auf Erden erlebt. Dann der Schock: Jesus, den sie für den Messias gehalten haben, stirbt wie ein Verbrecher am Kreuz. 

Doch dann berichten erst einzelne, dann immer mehr Jüngerinnen und Jünger: Sie haben Jesus gesehen. Er lebt. Er ist vom Tod auferstanden. Es beginnt eine Zeit, in der ihnen der auferstandene Jesus immer wieder begegnet. Er spricht mit ihnen, speist mit ihnen, ist ganz nahe. Die Jünger können es kaum glauben: Der Himmel auf Erden geht weiter. 

Christi Himmelfahrt

Am 40. Tag nach Ostern, so berichtet die Bibel (Apostelgeschichte 1), führt der auferstandene Jesus die Seinen auf einen Berg. Dort wird Jesus vor ihren Augen von einer Wolke in den Himmel gehoben. Die Jünger schauen nach oben, starren ihm nach. Da stehen zwei Männer in weißen Kleidern neben ihnen und fragen: „Was schaut ihr zum Himmel? Jesus ist in den Himmel aufgenommen. Und von dort wird er wiederkommen.“ 

Die Jünger kehren von dem Berg zurück nach Jerusalem. Sie verbarrikadieren sich erst einmal in dem Haus, in dem sie sich immer treffen. Sie haben zu viel gesehen und erlebt, als dass sie sich damit auf die Straße trauen. Himmel und Erde bleiben draußen. 

Der Himmel steht offen

Christi Himmelfahrt heißt für den christlichen Glauben: Jesus hat Gottes Liebe nicht nur auf Erden verkörpert. Er hat den Himmel aufgeschlossen. Jesus ist vom Himmel auf die Erde gekommen. Er ist bis in die Tiefe des Todes gegangen und wieder heraus. Er bahnt für alle den Weg in den Himmel. So sagt es Jesus im Johannesevangelium: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ (Johannes 12, 32)

Der Himmel ist überall

Christi Himmelfahrt heißt: Erwachsen glauben. „Was schaut ihr zum Himmel?“, fragen die weiß gekleideten Männer die Jünger. Als würden sie sagen: Was starrt ihr nach oben? Der Himmel beginnt direkt über dem Erdboden. Ihr steht mittendrin. Ihr seid dran! Hier auf der Erde ist jetzt euer Auftrag. Sagt es weiter: Uns steht der Himmel offen!

Manchmal muss der gehen, nach dem man sich richtet, damit man eigene Schritte tun kann. Jesus Christus ist nach Himmelfahrt dem direkten Zugriff entrückt – aber doch in Reich- und Rufweite. Er ist nicht mehr nur an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit da. Er ist gegenwärtig wie der Himmel: immer und überall.

In der Konzentration auf das, was ist,
kann sich so etwas wie ein Raum öffnen,
ein Gewahrsam schärfen für die Gegenwart Gottes.

(Carsten Tag)

Carsten Tag

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages / rusm

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