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Aktion Autofasten

Fahrrad statt Auto, Regenjacke statt Sitzheizung

TommL/gettyimages.deAnzugträger fährt FahrradAnzugträger fährt Fahrrad

Zum 22. Mal läuft die Aktion Autofasten in diesem Jahr in Deutschland, eine Aktion mit symbolischem Charakter gegen den Klimawandel. Neben einer guten Tat für die Umwelt beeinflusst es auch den Alltag der Teilnehmer.

von Joschua Greiten

Die Fastenzeit ist in vollem Gange und viele Menschen stecken sich wieder ihre persönlichen Ziele. Dabei sind die Vorsätze jedes Jahr sehr ähnlich. Es wird auf Schokolade verzichtet, die Zigaretten bleiben in der Schachtel oder man trinkt keinen Alkohol mehr. Seit einigen Jahren gibt es aber auch einen anderen Trend – das „Autofasten“. Seit 1998 gibt es die Aktion, jedes Jahr melden sich 1.600 bis 2.000 Menschen bei der Aktion Autofasten an. Für die Teilnehmenden heißt es dieses Jahr wieder: Fahrrad statt Auto, Regenjacke statt Sitzheizung! 

Zeit sinnvoll nutzen

Mit dabei ist auch das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung (ZGV) der EKHN in Mainz. Die Mitarbeitenden haben gemeinsam beschlossen, an der Aktion „Autofasten“ teilzunehmen. Christian Schwindt, Leiter des ZGV, pendelt jetzt seit Beginn der Fastenzeit die 17 Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit. „Es war ganz lustig, weil ich die Fahrradwege nicht wirklich kannte. Da blieb es nicht aus, dass ich mich am Anfang in einer Sackgasse oder vor einer viel befahrenen Straße wiederfand“, sagt er. Es sei aber auch geplant, mit der Bahn oder dem Bus zu beruflichen Terminen fahren, so Schwindt. „Die Bahn wird für mich zum Büro. Ich muss mich nicht darauf konzentrieren, ein Auto zu fahren“, sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ich klappe den Laptop auf, klinke mich ins öffentliche WLAN ein und kann die Zeit so sinnvoll nutzen“, erzählt er. Bei allem Guten, was das Pendeln mit der Bahn oder dem Fahrrad mit sich bringe, werde die Logistik im Berufsalltag allerdings auch manchmal zur Herausforderung. „Es lassen sich an einem Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr so viele Termine an unterschiedlichen Orten außer Haus ausmachen“, räumt Schwindt ein. Das trage allerdings zur Entschleunigung bei. Ein insgesamt durchaus positiver Effekt. Das ZGV hat im Notfall aber auch einen Elektrowagen, mit dem die Mitarbeitenden die Termine erreichen können.

Im Regen stehen geblieben

Auch ZGV-Mitarbeiterin Bianca Hahn nutzt Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel als Auto-Alternative. Sie bewältigt mit ihrem Fahrrad ca. zwölf Kilometer auf dem Weg zur Arbeit – bei Sonne und Regen. „Ich habe auf jeden Fall immer Wechselklamotten dabei“, sagt sie. Dass das Wetter nicht immer mitmacht, hat Hahn am eigenen Leib erfahren. Während eines Gewitters auf ihrem Nachhauseweg war sie gezwungen ca. 20 Minuten unter einer Autobahnbrücke mit drei weiteren Menschen zu warten. „Wir sind dann ins Gespräch gekommen. Obwohl das Wetter so schlecht war, war es ein ganz nettes Erlebnis“, sagt Hahn. Außerdem gibt es für sie noch einen weitere positiven Nebeneffekt. Sie erledigt ihre Einkäufe ab sofort auch zu Fuß oder mit dem Rad. Oft mit von der Partie ist jetzt ihr Sohn. „Er ist ein begeisterter Radfahrer und unterstützt ebenfalls die „Autofasten“-Aktion“, erzählt Hahn, „Wir nutzen die Zeit für nette Unterhaltungen, für die man sonst im Alltag einfach keine Zeit findet!“

Vitamin D inklusive

Eine Sache fügt Christian Schwindt schmunzelnd dann noch hinzu: „Ich wurde von einer Kollegin angesprochen, ob ich im Urlaub gewesen sei, ich wäre so auffällig braun. Dabei fahre ich nur morgens in der Sonne mit dem Fahrrad zur Arbeit und abends wieder zurück.“ 

Autofasten ist eine gemeinsame Aktion der Bistümer Trier, Mainz und Fulda, der Erzbistümer Luxemburg und Köln, des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Aachen, sowie der Evangelischen Kirchen im Rheinland und in Hessen-Nassau.

In der Konzentration auf das, was ist,
kann sich so etwas wie ein Raum öffnen,
ein Gewahrsam schärfen für die Gegenwart Gottes.

(Carsten Tag)

Carsten Tag

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages / rusm

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