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Internationales Kochbuch

Fair kochen zur Fußball-WM

Niko Wald/Brot für die WeltDer traditionelle Imbiss Acarajé, in Palmöl frittierte Krapfen aus gemahlenen Bohnen und Zwiebeln, oft gefüllt mit Krabben

Brasilien kulinarisch erleben und finanziell unterstützen, das ermöglicht das Dekanat Dillenburg. Ausgewählte Gemeinden verkaufen ein internationales Kochbuch, mit dessen Erlös Projekte von christlichen Hilfswerken in Brasilien und Lateinamerika unterstützt werden.

privatAngela Gail hat das Buch entdeckt

Anders kochen und armen Brasilianern helfen, das ist die Grundidee eines internationalen Kochbuches, das jetzt im Dekanat Dillenburg verkauft wird. Über das Probieren der Speisen können die Leser andere Länder wie Brasilien kennenlernen und den Menschen dort helfen. Allein 32 Rezepte kommen aus Brasilien. So der Mais- und der Bananenkuchen oder ein Pfefferminz-Papaya-Cocktail. Die Rezepte geben Ideen, auch Bekanntes zu variieren. Weitere Rezepte in dem 50-seitigen Ringbuch stammen aus Polen, Mosambik und Israel. Herausgeber ist der Freundeskreis Christlicher Missionen (FCM/AMB), die Kinder-, Familien- und Gesundheitsprojekte im Süden Brasiliens unterstützen.

Dillenburger unterstützen Brasilien

„Mich haben die Rezept-Ideen sehr angesprochen“, sagt Angela Gail, Verwaltungsangestellte im Dekanat Dillenburg. Sie hat als erste die Rezepte getestet und den Verkauf des Buches initiiert. „Erst später habe ich erfahren, dass die Evangelische Kirchengemeinde Eibelshausen seit den 1970er Jahren christliche Hilfsprojekte in Brasilien unterstützt.“ Von der Idee eines Länderkochbuchs und der Möglichkeit, so Menschen in Brasilien zu helfen, ist sie sehr angetan. Das „Fair Play“ der Spiele sollte auch für die Menschen dort gelten, findet Angela Gail.

Große Fußballbegeisterung und große Armut

Brasilien besitzt zwar eine aufstrebende Wirtschaft, aber offiziellen Angaben zufolge leben mehr als 16 Millionen in extremer Armut, meist ohne fließend Wasser und ohne Strom, mit weniger als einem Euro pro Tag. Viele Brasilianer empfinden die hohen Investitionen für die WM angesichts fehlender Mittel für Bildung, Gesundheit und Infrastruktur als unfair und ungerecht. Tausende mussten ihre Wohnung oder ihr Haus verlassen, um Platz für die Stadien zu machen.

Fußball vereint die Brasilianer

Seit Juni 2013 gibt es in ganz Brasilien Proteste und Ausschreitungen. Der Auslöser: Die Bustickets wurden um umgerechnet 6 Euro-Cent erhöht. Das konnten sich viele nicht leisten. Während der Fußball-WM aber war die Lage bislang ruhiger, viele Brasilianer haben mit ihrer Mannschaft gefiebert, auf einen Titel gehofft.  Mit 7:1 haben sich die deutschen Fußballer ins Finale der Fußball-Weltmeisterschaft gespielt. Nach dem Spiel hat sich der brasilianische Kapitän David Luiz unter Tränen bei dem brasilianischen Volk entschuldigt.

Hinter den Stadien stehen die Armensiedlungen

Das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ engagiert sich mit seinen Partnern seit Jahrzehnten für Gerechtigkeit und Menschenrechte in Brasilien. Die Begegnungen der teilnehmenden Mannschaften aus unterschiedlichen Ländern lassen kaum erahnen, wie groß die Armut der Menschen hinter den Fußball-Stadien in Lateinamerika wirklich ist. „Wir setzen uns für Schwache und Benachteiligte ein. Im weltweiten Handel und bei Ressourcen wie Wasser, Land oder Nahrungsmitteln herrscht oft das Recht des Stärkeren“, sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt. 

Das Kochbuch

Das Kochbuch kann gegen eine Spende von 6 Euro im Gemeindebüro der Evangelischen Kirchengemeinde Eibelshausen (Eiershäuser Straße 25, Telefon 0 27 74 / 13 53), im Evangelischen Dekanatsbüro Dillenburg (Friedrichstraße 2, vormittags zu den Bürozeiten, Telefon 02771 / 267780) sowie im Eine-Welt-Laden Dillenburg (Hauptstraße 93, Telefon 02771 / 3305551) zu den Öffnungszeiten montags bis freitags 10 bis 18 und samstags 10 bis 13 Uhr gekauft werden.

Aktionen von Brot für die Welt 

Fair Play for Fair Life“ ist eine breit angelegte Aktion, die von „Brot für die Welt“ und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gestartet wurde. Übersetzt heißt das Motto: „Gerechtes Spiel für ein gerechtes Leben“. Die Aktion bietet zahlreiche Mitmach-Materialien für Gemeinde-Gruppen und Informationen an zur Entwicklungszusammenarbeit in Brasilien und den sozialen Problemen dort. Seit 1955 ist die EKD mit der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) vertraglich verbunden. Diese Kirche ist aus der Migration von Deutschen nach Brasilien im 19. Jahrhundert hervorgegangen. Inzwischen hat sich die IECLB zu einer in der brasilianischen Gesellschaft verwurzelten Kirche entwickelt. 

Mehr über die WM in Brasilien

In der Konzentration auf das, was ist,
kann sich so etwas wie ein Raum öffnen,
ein Gewahrsam schärfen für die Gegenwart Gottes.

(Carsten Tag)

Carsten Tag

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages / rusm

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