Statistik 2017
Fast 40.000 Mädchen und Jungen in evangelischen Kitas
BraunS/istockphoto.comKindergärtnerin mit Gitarre20.07.2018 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Kinder werden dabei von über 5.800 Erzieherinnen und Erziehern betreut – die damit die größte Berufsgruppe in der EKHN sind. Ein buntes Bild ergibt die Religionszugehörigkeit der Kinder in evangelischen Einrichtungen. Demnach gehören 40 Prozent der evangelischen Kirche an. 16 Prozent sind katholisch, 13 Prozent muslimisch und 22 Prozent ohne Konfession. Neun Prozent gehören anderen Glaubensgemeinschaften an oder haben zur Religionszugehörigkeit keine Angaben gemacht. Weit mehr als ein Drittel des in evangelischen Kitas angemeldeten Nachwuchses hat einen Migrationshintergrund. In den Blick genommen wurden auch die Deutschkenntnisse, die bei über 12.000 Kindern als deutlich verbesserungswürdig eingestuft wurden. Rund 45 Millionen Euro an Eigenmitteln bringt die EKHN für die Kitas auf, deren Haushalte zusammen insgesamt 655 Millionen Euro umfassen. Die Untersuchung in den Kindertagesstätten wurde mit der turnusmäßigen Abfrage der statistischen Daten in der hessen-nassauischen Kirche für das zurückliegende Jahr durchgeführt.
Taufzahlen steigen – Austritte aber auch
Die Gesamtstatistik weist für 2017 aus, dass die Zahl der Trauungen mit 3.570 auf dem Niveau des Vorjahrs (3.582) blieb. Die Zahl der Kindertaufen stieg mit 11.989 gegenüber 11.771 im Vorjahr (2015: 11.433) erneut leicht. 3.016 Erwachsene traten in die evangelische Kirche ein (2017: 3.361). Dagegen hinterließ die demographische Entwicklung der Bevölkerung mit 21.187 evangelischen Bestattungen (2016: 20.430) ihre Spuren. Nachdem sich 2016 die Austrittszahlen mit 13.882 gegenüber dem Jahr 2013 mit rund 20.000 Austritten binnen drei Jahren um fast ein Drittel reduziert hatten, stiegen sie jetzt wieder an. Von Januar bis Dezember 2017 kehrten 15.595 Menschen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau den Rücken. Als Hauptgrund sehen die Statistikexperten das im vergangenen Jahr in Hessen eingeführte vereinfachte Verwaltungsverfahren, das den Kirchenaustritt in Bürgerämtern möglich und damit leichter macht. Zugleich schlägt sich auch eine Erkenntnis soziologischer Untersuchungen nieder, die auch von der jüngsten EKD-Studie zur Kirchenmitgliedschaft bestätigt wird: Die Bereitschaft sich langfristig an große Institutionen wie etwa Gewerkschaften oder Parteien zu binden, nimmt bei vielen Menschen ab. Dies hat auch Auswirkungen auf die Kirchen. Insgesamt hatte die hessen-nassauische Kirche mit Stichtag 31. Dezember 2017 rund 1,55 Millionen Mitglieder (2016: 1,58 Millionen), 1,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Die komplette Statistik der EKHN ist hier abrufbar:
http://www.ekhn.de/ueber-uns/daten-fakten.html
Kirchenzahlen bundesweit
Am Freitag hat auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Mitgliederstatistik für das zurückliegende Jahr 2017 bekannt gegeben. Sie zeigt, dass die hessen-nassauische Kirche insgesamt bundesweiten Trends unterliegt. In Deutschland gehörten zum Stichtag 31.12.2017 21.535.858 Menschen einer der 20 Gliedkirchen der EKD an. Dies entspricht einem Rückgang von insgesamt 390.000 Mitgliedern (1,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Maßgeblich war dabei nicht zuletzt die hohe Zahl der Verstorbenen: Im Jahr 2017 verstarben rund 350.000 Mitglieder der evangelischen Kirche. Als weitgehend stabil erwies sich EKD-weit die Zahl der Taufen und Aufnahmen. Sie lag mit rund 180.000 Taufen und 25.000 Aufnahmen auf dem Vorjahresniveau. Nach den aktuellen Berechnungen auf Basis der gemeldeten vorläufigen Zahlen aus den Gliedkirchen der EKD traten 2017 rund 200.000 Menschen aus der evangelischen Kirche aus. Die Zahl der Plätze in evangelischen Kindertageseinrichtungen nahm im selben Zeitraum um 42.918 Plätze (7,88 Prozent) zu. In ihren Kindertagesstätten und Horten bieten evangelische Kirche und Diakonie mehr als eine halbe Million Plätze.
Verantwortlich: Pfarrer Stephan Krebs