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Kirchenpräsident Jung und Prälatin Marita Natt predigen am Pfingstmontag in Frankfurt

Fußball-WM der Frauen Chance zu einem großen Fest der Vielfalt und Toleranz

Frankfurt, 13. Juni 2011. Als „Fest der Vielfalt“ haben der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Dr. Volker Jung und Prälatin Marita Natt aus der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck das Pfingstfest gedeutet und auf die Fußballweltmeisterschaft der Frauen bezogen.

Die beiden hielten am Pfingstmontag gemeinsam eine Predigt im ökumenischen Gottesdienst auf dem Frankfurter Römer, der traditionell ein internationales Fest eröffnet. Er trug das Motto „Dabei sein können alle“ und stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Fußball-WM der Frauen, die am 28. Juni beginnt. Der Organisator des Gottesdienstes, der Pfarrer an der Kapelle in der Commerzbank-Arena Eugen Eckert, konnte deshalb auch Steffi Jones, die Präsidentin des Organisationskomitees der FIFA Frauenweltmeisterschaft 2011 als Gesprächspartnerin im Gottesdienst begrüßen. Außerdem wirkten mit der Frankfurter Stadtkämmerer und Kirchendezernent Uwe Becker, Wirtschafts- und Sportdezernent Markus Frank, der katholische Stadtdekan Dr. Johannes zu Eltz, die Pröpstin für Rhein-Main Gabriele Scherle sowie Nachwuchsfußballerinnen, die Band Habakuk und das Bläserensemble Blech Pur.

Unterschiede respektieren

Jung und Natt verglichen in ihrer Predigt das biblische Pfingstfest mit großen Fußballfesten wie der Fußballweltmeisterschaft der Männer in Deutschland im Jahr 2006, dabei hoben sie deren „wunderbare Vielfalt der Sprachen, Kulturen und auch der Religionen“ hervor. Viele Menschen hätten es geschafft, „Unterschiede zu respektieren, einen fairen und guten Wettstreit daraus zu machen – nämlich auf dem Fußballplatz – und friedlich miteinander zu leben und zu feiern“. Natt und Jung äußerten die Hoffnung, dass die bevorstehende FIFA-Weltmeisterschaft der Frauen in Deutschland wieder so ein Fest werde.

Warnung vor fanatischem Geist

Gute Begeisterung könne Menschen verändern und das Leben leichter, freier und offener machen, sagten Natt und Jung. Sie warnten allerdings auch vor schlechter Begeisterung, die Menschen fanatisch mache: „Fanatischer Geist ist nicht mehr Gottes Geist.“ Fanatischen Geist gebe es bei allen, „die ihre Herkunft, ihre Nation, ihre Weltanschauung, ihre Konfession, ihre Religion für absolut halten“. Einem solchen Geist gelte es zu widerstehen – auch und gerade im Namen des guten Geistes Gottes. „Predigern des Hasses, Predigern der Rasse, Predigern der Gewalt muss widersprochen werden.“, sagte Jung wörtlich.

 

Im Geist des Respekts und der Toleranz miteinander leben

Natt bezeichne die Pfingstgeschichte als großes Hoffnungsbild dafür, wie Menschen miteinander leben können. Sie erzähle von der Vielfalt der Menschen. Diese Vielfalt werde durch Gottes Geist miteinander verbunden aber nicht abgeschafft. Menschen seien verschieden. Das sei „immer wieder eine Herausforderung“, mache das Leben aber auch bunt und interessant. Eine Gesellschaft brauche viele Menschen mit unterschiedlichen Gaben und Begabungen, mit unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Meinungen, auch mit unterschiedlichen Hoffnungen und Wegen zu Gott. „Die Gesellschaft braucht Menschen, die bereit sind, im Geist des Respekts und der Toleranz miteinander zu leben, die die sagen: Dabei sein können wir alle.“

Die bibische Pfingstgeschichte erzählt, wie viele Menschen vom Heiligen Geist ergriffen werden. Sie entdecken, dass sie zur großen Gemeinschaft der Kinder Gottes dazu gehören. Christinnen und Christen glauben daran, dass Gott sie durch seinen Heiligen Geist stärkt, tröstet, ihnen Mut machet, das Leben zu verändern.

Verantwortlich: gez. Pfarrer Stephan Krebs, Pressesprecher

In der Konzentration auf das, was ist,
kann sich so etwas wie ein Raum öffnen,
ein Gewahrsam schärfen für die Gegenwart Gottes.

(Carsten Tag)

Carsten Tag

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages / rusm

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