Fachdialog
Gemeindeübergreifende Trägerschaften für Kitas
pixabay.com/geraltDie Entwicklung gemeinsamer regionaler Trägerschaften soll die inhaltliche, religionspädagogische und sozialraumorientierte Aufgabe der Kirchengemeinden mit Kitas stärken.16.11.2017 pwb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Bis heute haben sich bereits viele Kirchengemeinden gemeinsam auf den Weg gemacht, um die Zukunft „ihrer“ Kitas zu sichern, strukturell umzugestalten und gleichzeitig die Kindertagesstätte als Teil der Kirchengemeinde zu wahren.
Der Fachdialog
Unter dem Titel „Chancen und Herausforderungen gemeindeübergreifender Trägerschaften in der EKHN“ trafen sich am 9. November 2017 Geschäftsführende und Trägervertreter*innen evangelischer Kindertagesstätten zum zweiten Fachdialog im Zentrum Bildung in Darmstadt. Vom Fachbereich Kindertagesstätten initiiert fand der Fachdialog im März 2017 erstmals statt. Er bietet ein Forum zur Vernetzung und zum Austausch von Trägern, die die neue Trägerstruktur bereits eingeführt haben oder auf dem Weg dahin sind. Beim zweiten Fachdialog stand Dr. Petra Knötzele den Teilnehmenden für Fragen zum Personalrecht zur Verfügung. Sabine Herrenbrück, Leiterin des Fachbereichs Kindertagesstätten, stellte Neues zu den Unterstützungsleistungen des Fachbereichs für Trägervertretende und Geschäftsführer vor. Vera Bickel, Projektkoordinatorin für GüT, gab einen Überblick über die aktuelle Situation. Zentrales Thema des Nachmittags war der Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden.
Das Arbeitsfeld gestalten
„Schön, aus der Solistenrolle raus zu sein“, sagte Thilo Becher aus dem Ev. Dekanat Gießen. Die gemeindeübergreifende Trägerschaft sei ein „hochinteressantes Instrument, um das Arbeitsfeld zu gestalten und die Teambildung zu fördern“. Im Dekanat Gießen werden die Kitas bereits seit 2013 in gemeindeübergreifender Trägerschaft verwaltet. Die Erfahrungen sind überwiegend positiv. Bei der anstehenden Evaluation 2018 wird geklärt werden, wo es weiteren Steuerungsbedarf gibt.
Vernetzung der Einrichtungen
Im Dekanat Wiesbaden wurde die GüT 2017 eingeführt. Gerhard Müller (stellv. Dekan Wiesbaden) bewertete den Start als gelungen. Als positive Erfahrung hob er hervor, dass die Offenheit der Kitas für kollegiale Entdeckungen durch die gemeinsame Trägerschaft größer geworden sei. Mehr als zuvor nutze man die Möglichkeit, voneinander zu lernen, sich gegenseitig unter die Arme zu greifen und in regem Austausch die Arbeit zu verbessern.
Entlastung für Kirchenvorstand und Pfarrer*in
Seit der Einführung einer GüT in den Kirchengemeinden Lautertal/Rimbach im Dekanat Bergstraße 2015 sei der Kirchenvorstand in seiner Arbeit sehr entlastet, sagte Trägervertreter Karlheinz Zehrbach. Die Zusammenarbeit im Kuratorium der GüT laufe gut.
Im Dekanat Odenwald, GüT seit 2017, ging die Umstrukturierung mit „nur wenig Knirschen“ vonstatten. Man arbeite respektvoll und in großer Einigkeit mit dem Kirchenvorstand zusammen, so Marco Lautenschläger, der Geschäftsführer der neuen GüT. Pfarrer Carsten Stein betonte die positive Veränderung im Verhältnis zwischen Pfarrer und Kita, wenn er nicht mehr als „Chef“ auftrete.
Ausblick
Zum 1. Januar 2018 gehen die Dekanate Nassauer Land, Darmstadt-Stadt, Biedenkopf-Gladenbach, Rodgau, Dreieich und Alzey mit einer GüT an den Start. Weitere Dekanate sind bereits in der Vorbereitung.
Der Fachdialog wird als Austausch- und Vernetzungsforum mit dem Ziel befruchtender Kooperation weiterhin zweimal jährlich stattfinden. Der Kreis ist offen für weitere Teilnehmer*innen und wird sukzessive erweitert werden.
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