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Good News: Integration

Interkulturelle Musikinitiative „Bridges“ bringt Flüchtlinge und Einheimische zusammen

Norbert KrampfMohamad Almosli an der Gitarre und Salar Baygan am Cajon bei einer Probe im HR-SendesaalMohamad Almosli an der Gitarre und Salar Baygan am Cajon bei einer Probe im HR-Sendesaal

Die Initiative „Bridges“ vereint professionelle Musiker und Musikerinnen aus Frankfurt und der ganzen Welt, mit oder ohne Flucht- und Migrationshintergrund.

Bauer/BayganPejman Jamilpanah spielt Setar und Tar (hier im Bild)Der Musiker Pejman Jamilpanah spielt Setar und Tar (hier im Bild)

von Carina Dobra/epd

Die Musiker der Frankfurter Initiative „Bridges“ geben seit 2016 Konzerte im Rhein-Main-Gebiet, Deutschland und Europa. Der Austausch zwischen den Berufsmusikern aus aller Welt geht weit über die Musik hinaus. Die orientalischen Klänge machten die Konzerte von Bridges einzigartig, sagt Kulturmanagerin Anke Karen Meyer, die das Projekt gemeinsam mit der künstlerischen Leiterin und Flötistin Johanna-Leonore Dahlhoff organisiert. Der musikalische Mix aus europäischen und orientalischen Stücken ziehe auch ein breiteres Publikum an als bei klassischen Konzerten, etwa in der Alten Oper, erklärt Meyer.

Seit dem Start von „Bridges“ haben die Musiker aus aller Welt 170 Konzerte gegeben, als großes Orchester oder in kleineren Ensembles. Die meisten wurden im Rhein-Main-Gebiet aufgeführt, einige aber auch deutschland- und sogar europaweit wie etwa in Italien.

„Nach dem ersten Konzert im Sendesaal des Hessischen Rundfunks hatten wir so viele Anfragen, damit hatten wir gar nicht gerechnet“, erinnert sich Meyer. Inzwischen beteiligen sich rund 120 Musiker an dem Projekt, doppelt so viele wie am Anfang. Es gebe allerdings keine feste Mitgliedschaft. Der harte Kern besteht nach Meyers Worten aus 40 Musikern und Musikerinnen.

Einer davon ist Pejman Jamilpanah. Er ist seit dem ersten Tag dabei. Der 35-jährige Iraner kam 2015 nach Deutschland, alleine. Die erste Zeit lebte er in Limburg, vor drei Monaten ist er nach Frankfurt gezogen. Der junge Komponist fühlt sich wohl in der Mainmetropole. Nur teuer sei es. Als freiberuflicher Musiker habe er es nicht leicht, sagt er, aber: „Musik ist das, was ich machen will und auch kann, ich liebe das einfach.“

Auch Rabie Azar geht es nicht vorrangig um Geld. Jedenfalls zurzeit nicht. Der 38-Jährige lebt seit Dezember 2017 in Darmstadt. Nachdenklich schaut er auf seine Bratsche. In Syrien hat er studiert, war Musiklehrer. Sein Studium würde er in Deutschland gerne fortführen. Jetzt möchte er aber erst einmal Deutsch lernen und in der Musiker-Branche Fuß fassen. Einige Aufträge für die nächsten Monate habe er schon, sagt er. Neben „Bridges“ spielt Azar für das „Syrian Expat Philharmonic Orchestra“ - ein Symphonieorchester von syrischen Musikern im Exil.

„Wir möchten die Musiker langfristig in den Arbeitsmarkt integrieren“, erklärt Meyer. Ihre Kollegin und sie unterstützen sie auch etwa bei der Anmeldung bei der Künstlersozialkasse. Jedes Mal aufs Neue kämpfen die beiden Frauen bei den Veranstaltern der Konzerte um eine faire Gage für die Musiker, wie sie sagen. Die sei dann teilweise sogar höher als das, was freie Musiker normalerweise verdienten.

Mindestens genauso wichtig wie die Bezahlung sei aber der Austausch über die Musik hinaus, sagt Meyer. Viele der Musiker seien auch miteinander befreundet. „Bridges-Familie“ nennt Meyer das Projekt darum gerne.

Bei der Probe in der Aula der Waldorfschule trudeln nach und nach immer mehr Musiker ein. Herzlich umarmen sich die Frauen und Männer zur Begrüßung. „Wo viele Leute sind, gibt es viele Verständnisse von Pünktlichkeit“, sagt Meyer und lacht, „ganz normal“. Mit der Kommunikation scheint es hingegen keine Schwierigkeiten zu geben. Englisch können alle, der Rest klappt mit Blicken, Handbewegungen - und natürlich der Musik.

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In der Konzentration auf das, was ist,
kann sich so etwas wie ein Raum öffnen,
ein Gewahrsam schärfen für die Gegenwart Gottes.

(Carsten Tag)

Carsten Tag

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages / rusm

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