Grüße zum jüdischen Neujahr
Kirchenpräsident: „Jüdisches Leben soll eine gute Heimat haben“
EKHN/ReinelKirchenpräsident Volker Jung in der Darmstädter Synagoge zu Besuch.18.09.2020 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana, das in diesem Jahr am Freitagabend beginnt, hat der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung den jüdischen Gemeinden im Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in einem Schreiben herzliche Glück- und Segenswünsche übermittelt.
Judenfeindschaft entgegentreten
Jung versicherte den jüdischen Gemeinden, „entschieden allen unerträglichen antisemitischen und judenfeindlichen Einstellungen und Angriffen entgegenzutreten“. Er erneuerte das Versprechen, dass die evangelische Kirche in „Verbundenheit an Ihrer Seite steht“. Jung: „Jüdisches Leben soll in unserer Region eine gute Heimat haben.“ Es sei zugleich wichtig, gemeinsam die Beziehungen zu anderen Religionsgemeinschaften zu stärken.
Corona-Virus unter Kontrolle halten
Jung ging in seinem Brief zugleich auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie ein, die auch das Leben der jüdischen Gemeinden hart eingeschränkt habe. Es sei „nach wie vor nötig, dass wir das uns Mögliche tun, um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu behalten“, so Jung. Er hoffe, dass trotz der Widrigkeiten „etwas von der Schönheit des Neujahrsfestes“ erlebbar sei. Jung: „Möge es uns allen bald gelingen, das Corona-Virus so unter Kontrolle zu bringen, dass wir wieder unbeschwerter Gottesdienste feiern und in unseren Gemeinden zusammenkommen können, so dass viele gute Begegnungen möglich werden.“
Hintergrund: Jüdisches Neujahrsfest
Das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana (auch Rosh ha-Schana geschrieben) wird in diesem Jahr mit Beginn des Sonnenuntergangs am 18. September und am darauffolgenden Tag gefeiert. Es eröffnet nach jüdischer Zeitrechnung das Jahr 5781. Rosch Haschana findet immer 162 Tage nach dem ersten Tag des Passahfestes statt. Es ist wie in der christlichen Tradition auch eine Zeit des Bilanzziehens und der Gebete für eine gute Zukunft. Der jüdische Jahresablauf orientiert sich am Mond und ist damit kürzer als der im Westen übliche gregorianische Kalender, der sich am Lauf der Sonne orientiert. Um trotzdem ungefähr einen gemeinsamen Jahresrhythmus sicher zu stellen, wird im jüdischen Kalender etwa alle drei Jahre ein Schaltmonat eingeschoben. Deshalb fällt das jüdische Neujahrsfest immer auf einen Tag zwischen dem 5. September und Mitte Oktober.