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Ausgezeichnet mit Elisabeth-Preis

Lebenschancen für benachteiligte Menschen

Werraland-WerkstättenGruppe beim FrühstückWohnprojekt der Werraland-Werkstätten: Eine Gruppe junger Leute über 18 Jahren leben in einer betreuten WG. Die geistig eingeschränkten jungen Erwachsenen bereiten sich so auf ein selbstbestimmtes Leben vor.

Vier Projekte zählen zu diesjährigen Preisträgern. Zudem wird die Ausweitung der Stiftung Diakonie in Hessen bekannt gegeben.

Ein Wohnprojekt für junge Menschen über 18 Jahre der Werraland-Werkstätten ist erster Preisträger des in diesem Jahr zum zweiten Mal vergebenen Elisabeth-Preises der Diakonie in Hessen. Im Kasseler Fröbelseminar nahmen Verantwortliche des Projekts die Urkunde des Preises entgegen, der zukunftsweisende Ideen, Konzepte und Projekte in der sozialen Arbeit auszeichnet. Vertreter der Stiftung Diakonie in Hessen und Nassau, die den Preis gemeinsam mit der Diakonie Hessen vergibt, überreichten insgesamt vier Preisträgern die Urkunden. Der Preis ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert, 6.000 Euro gehen an den ersten Preis.

In dem Wohnprojekt der Werraland-Werkstätten leben bis zu acht geistig behinderte junge Menschen in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft in Reichensachsen, im so genannten Wohnbildungsbereich, um sich auf ein weitestgehend selbstbestimmtes und selbstverantwortetes Leben vorzubereiten.

Outdoor-Aktivitäten im Erlebniscamp

Der zweite Preis mit 4.000 Euro geht an das Projekt Erlebniscamp Kleeblatt der Baunataler Diakonie Kassel. Hier werden zurzeit sechs Menschen mit schwerer Behinderung, die über ein stark herausforderndes Verhalten verfügen, intensiv betreut. Das Konzept setzt bewusst auf so genannte Outdoor-Aktivitäten mit bewegungs- und erlebnispädagogischen Inhalten. Die Arbeit in kleinsten Gruppen und eine individuelle Unterstützung runden das Konzept ab.

Den dritten Preis teilen sich die Teestube des Diakonischen Werks Darmstadt-Dieburg mit ihrem Projekt Küchenteam und das Projekt „Tandems“ des Diakonischen Werks Offenbach-Dreieich-Rodgau. Sie erhalten jeweils 1.000 Euro.

Wenn Wohnungslose sich selber helfen

Die Teestube Darmstadt ist eine Tagesaufenthaltsstätte und Beratungsstelle des Diakonischen Werks Darmstadt-Dieburg, die täglich von knapp 70 Personen genutzt wird. Die meisten von ihnen sind wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht. Durch das Projekt Küchenteam werden täglich anfallende Aufgaben eigenständig von Besuchern der Teestube organisiert und erledigt, unter anderem die Ausgabe von Lebensmitteln und Waschpulver, einfache Hausmeistertätigkeiten und die Koordination etwa des Eingangs und der Verteilung der Kleider- und Lebensmittelspenden.

In dem Projekt „Tandem“ des Diakonischen Werks Offenbach-Dreieich-Rodgau werden psychisch beeinträchtigte Menschen von ausgebildeten Ehrenamtlichen als Coachs begleitet. Mit diesem Modell können zahlreiche Schulkantinen im Kreis Offenbach bewirtschaftet werden. Es handelt sich dabei um eine Kooperation des Seniorenbüros Winkelsmühle des Diakonischen Werks Offenbach-Dreieich-Rodgau mit der gemeinnützigen Integrationsgesellschaft ESSwerk.

Stichwort: Elisabeth-Preis
Über die Vergabe des Elisabeth-Preises 2013 und die Aufteilung des Preisgeldes hat auf Vorschlag des Stiftungsvorstandes das Kuratorium der Stiftung Diakonie in Hessen und Nassau gemeinsam mit dem Vorstand der „Diakonie Hessen - Diakonisches Werk in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck e.V.“ als Jury entschieden. Den Vorsitz hat Peter Steinacker, ehemaliger Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

Zukunftsweisende Ideen und Konzepte

Der Elisabeth-Preis wird an Personen, Personengruppen und Einrichtungen im Bundesland Hessen verliehen, die Anstöße für zukunftsweisende Ideen und Konzepte gegeben haben oder für ihre nachhaltige Durchsetzung stehen. Das Preisgeld soll deren Verbreitung und Umsetzung dienen.

Die Preise wurden durch den Vorstandsvorsitzenden der Diakonie Hessen, Wolfgang Gern, Landeskirchenrat Horst Rühl und Harald Clausen, beide Vorstand der Diakonie Hessen, sowie durch den Vorsitzenden der Stiftung Diakonie in Hessen und Nassau, Rudolf Herfurth, überreicht.

Neben der Verleihung des Elisabeth-Preises gab es einen weiteren Anlass zu feiern. Wilfried Knapp, Stiftungsdirektor der Stiftung Diakonie in Hessen und Nassau und zugleich Vorstand Diakonie Hessen, sowie Eberhard Schwarz, ehemaliger Landespfarrer des früheren Diakonischen Werks in Kurhessen-Waldeck, informierten über die Ausweitung der Stiftung Diakonie in Hessen und Nassau zur „Stiftung Diakonie Hessen“. Nach der vollzogenen Fusion der beiden Diakonischen Werke in Hessen und Nassau und in Kurhessen-Waldeck zur Diakonie Hessen solle dieser Schritt auch bei der Stiftung Diakonie in Hessen und Nassau nachvollzogen werden, so Knapp und Schwarz. Die „Stiftung Diakonie Hessen" kann nun Förderprojekte im gesamten Bereich der Diakonie Hessen unterstützen.

Stichwort: Stiftung Diakonie Hessen 
Da es in Kurhessen-Waldeck bislang kein Pendant zur Stiftung Diakonie in Hessen und Nassau gegeben hat, ist die bestehende Stiftung ausgeweitet und eine Namensänderung vollzogen worden. Die Unterstützung der Förderprojekte ist vor allem mit dem landesweiten Stiftungsfonds „DiaDem“ zur Hilfe für demenzkranke Menschen und ihre Angehören, aber auch mit dem Stiftungsfonds „DiaKids“: starke Familien - starke Kinder vorrangig für benachteiligte und von Armut betroffene Kinder geplant. Neben diesen Stiftungsfonds sollen weitere Themen im Bundesland Hessen und angrenzenden Gebieten hinzukommen. Hierfür werben die Verantwortlichen der Stiftung und bitten um vielfältige Unterstützung. 

In der Konzentration auf das, was ist,
kann sich so etwas wie ein Raum öffnen,
ein Gewahrsam schärfen für die Gegenwart Gottes.

(Carsten Tag)

Carsten Tag

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages / rusm

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