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Kollekte

Mit Patentanmeldung: Digitaler Klingelbeutel

Thorsten Wittke/EKBOIm Test: Der digitale Klingelbeutel

Jetzt geht Kartenzahlung auch in der Kirche: Zumindest in Berlin und-Brandenburg. Hier können Gottesdienstbesucher nun auch digital spenden.

Thorsten Wittke/EKBOEinen Euro per Karte in der Kollekte zahlen

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) hat einen digitalen Klingelbeutel entwickelt und diesen auch als Patent angemeldet. Der Digitale Klingelbeutel ist wie ein herkömmlicher Klingelbeutel gestaltet, so dass auch Bargeld in den Beutel gespendet werden kann. Das Neue an dem Klingelbeutel: Zusätzlich erlaubt er die bargeldlose Kollekte per Girocard oder Kreditkarte, ohne die Eingabe einer PIN. Die Technik ist in das Gehäuse integriert und arbeitet kontaktlos, die Nutzung sei somit intuitiv. Das Ziel der EKBO: Der Digitale Klingelbeutel soll sich nahtlos in die bestehende Liturgie einfügen.

Gemeinden haben Probleme beim Einzahlen von Bargeld-Kollekte

Die Referentin für Fundraising in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Katrin Lindow-Schröder beobachtet die Erfindung der EKBO. Kirche müsse „mit der Zeit gehen, was auch für die Art und Weise gilt, wie Kollekten gegeben werden können“, sagt sie. Das sei wichtig, denn auch in Deutschland nehme die Bedeutung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs mehr zu. Zugleich hätten Gemeinden immer öfter Schwierigkeiten, Bargeld bei Banken kostenfrei einzuzahlen. 

Größere Bedeutung: Bargeldloser Zahlungsverkehr

Die Idee zu dieser Lösung hatte der Leiter des IT-Referats des Konsistoriums in Berlin, Fabian Kraetschmer: „Es gab für die Entwicklung zwei Treiber: Einerseits die zunehmende Bedeutung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in der Gesellschaft. Anderseits die zunehmenden Schwierigkeiten, Bargeld bei Banken abzugeben.“ Er beschreibt vor allem für Gemeinden im ländlichen Bereich erhebliche Herausforderungen: „Lange Wege zu den Annahmestellen, Fahrkosten, Einzahlungsgebühren und Verwaltung – all das schmälert jeden Kollektenbetrag empfindlich.“ 

Viele Wege Kollekte zu sammeln

„Ich begrüße diese Initiative, weil sie die Vielfalt des Angebots erweitert: Zusammen mit dem digitalen Klingelbeutel bietet Kirche viele Wege an, die zum Thema Kollekte gewünscht sein könnten – Bargeld, Girokarte, Kollektenbons und Spendentüten “, so Katrin Lindow-Schröder. Augenzwinkernd ergänzt sie, dass im Gottesdienst „nun wirklich keiner mehr sagen kann, er hätte gerade kein Geld dabeigehabt.“ Sie sei gespannt auf die Auswertung des Versuchs, die für Ende des Jahres angekündigt sei.

Der Digitale Klingelbeutel ist in der EKGBO der erste Schritt eines umfassenden Konzepts der Digitalen Kollekte, das bewusst so gestaltet wurde, dass es künftig für ganz Deutschland nutzbar ist. So soll es außerdem eine bundesweite Kollekten-App und Stationen für bargeldlose Spenden im Ausgangsbereich der Kirchen geben.

Spenden und Sammlungen gehören seit Alters her fest zum Gottesdienst der christlichen Gemeinde. Sie richten sich als Ausdruck des Dankes an Gott, nehmen aber gleichzeitig als Zeichen der Solidarität und vor allem der Nächstenliebe den Mitmenschen in den Blick.
Zum Kollektenplan auf Unsere.EKHN

In der Konzentration auf das, was ist,
kann sich so etwas wie ein Raum öffnen,
ein Gewahrsam schärfen für die Gegenwart Gottes.

(Carsten Tag)

Carsten Tag

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages / rusm

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