Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote der EKHN zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular und auf facebook sind wir offen für Ihre Anregungen.

Menümobile menu

Gedenken

Ökumenische Mahnwache in Seligenstadt gedenkt der Opfer im Mittelmeer

Kai FuchsIm Gedenken an die Tausende Opfer der Unglücke von Flüchtlingsbooten im Mittelmeer entzündeten rund 90 Bürgerinnen und Bürger Kerzen auf dem Seligenstädter Marktplatz.

Morgen findet auf dem Seligenstädter Marktplatz erneut eine Mahnwache statt, um der Opfer im Mittelmeer zu gedenken. Vergangenen Donnerstag hatte der evangelische Pfarrer kurzfristig zu einer Mahnwache aufgerufen.

Kai FuchsZusammen mit seinen Kolleginnen aus Seligenstadt und Hainburg hatte der evangelische Pfarrer Martin Franke zum Gedenken im Rahmen einer Mahnwache aufgerufen. Es soll am kommenden Dienstag ökumenisch fortgesetzt werden.

 „Wir sind hier zusammen, weil erschreckende Dinge im Mittelmeer passieren“, sagte Pfarrer Martin Franke in einem großen Kreis von Menschen auf dem Seligenstädter Marktplatz. Mit seinen Seligenstädter und Hainburger Kolleginnen hatte der evangelische Pfarrer kurzfristig zum Gedenken an die Opfer nicht nur der jüngsten tragischen Unglücke mit Flüchtlingsbooten auf dem Mittelmeer eingeladen. Rund 90 Männer und Frauen nahmen am Donnerstagabend an der Mahnwache teil. Sie wird ökumenisch fortgesetzt werden. Am Dienstag, 28. April, 19:15 Uhr, sowie am Dienstag, 5. Mai, zur gleichen Zeit. 

Singen und beten für die Opfer der Schiffsunglücke 

Es ist ein bewegender Moment, als rund zehn junge Männer sich nach dem offiziellen Teil der ersten Mahnwache im Herzen der Altstadt in einem kleineren Kreis aufstellen und zunächst sprechend, dann singend miteinander für die Opfer der Schiffsunglücke beten. Es sind junge Christen aus Eritrea, einem Land, das nach seiner Trennung von Äthiopien vor wenigen Jahren heute als „Nordkorea Afrikas“ gilt. Etliche von ihnen haben es auf jenen Wegen nach Europa geschafft, die in der vergangenen Woche mindestens 1.000 Menschen zum tödlichen Verhängnis wurden.  

Seit 2011 starben fast 8.000 Menschen 

Insgesamt haben fast 8.000 Menschen seit 2011 irgendwo zwischen Afrika und Europa auf schrottreifen Seelenverkäufern oder nicht seetüchtigen Gummibooten ihr Leben verloren. So zumindest die offiziellen Zahlen des UN-Flüchtlingskommissariats. Wie viele es wirklich sind, dafür gibt es keine verlässlichen Zahlen. Aber für Martin Franke und die Menschen, die im Verlauf der Mahnwache ihre Trauer und Solidarität bekundet haben, steht fest: „Es sind Menschen wie wir, die essen, trinken, arbeiten, leben wollen. Aber an den Grenzen Europas versagt das Selbstverständlichste: Menschen aus Seenot zu retten.“

„Den Tod dieser Menschen billigend in Kauf zu nehmen, kann keine Antwort sein" 

„Wir haben auch nicht auf alle Fragen eine Antwort – aber den Tod dieser Menschen billigend in Kauf zu nehmen, kann keine Antwort sein“, sind sich die Initiatoren der Mahnwache sicher. Deswegen wollen sie weiter mahnen. Neben den evangelischen Geistlichen hatte auch Pfarrer Stefan Selzer von der katholischen Basilika-Pfarrgemeinde St. Marcellinus und Petrus durch seine Teilnahme Solidarität bekundet. Das Wort ergriff auch Burkhard Müller, Koordinator der Arbeitsgemeinschaft „Willkommen in Seligenstadt“, die sich für die Belange von Flüchtlingen in der Einhardstadt einsetzt. 

In der Konzentration auf das, was ist,
kann sich so etwas wie ein Raum öffnen,
ein Gewahrsam schärfen für die Gegenwart Gottes.

(Carsten Tag)

Carsten Tag

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages / rusm

Zurück zur Webseite >

to top