Theologiestudium mit besten Perspektiven
„Studiere das, was dir wichtig ist“
bbiew02.01.2020 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
bbiewEine, die das Theologiestudium vor sich hat und einer, der es hinter sich hat: Valerie Voll und Dekan Arno Kreh.Valerie Voll hat an der Bensheimer Liebfrauenschule Abitur gemacht und studiert jetzt im zweiten Semester evangelische Theologie an der Universität Mainz. Der dickste Brocken sind für sie die Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein. Die Prüfungen stehen noch aus. „Ich habe aber auch schon Vorlesungen in Kirchengeschichte, Bibelkunde und allen anderen Teilgebieten besucht. Das ist hoch interessant und macht mir richtig Freude.“
Alles, nur nicht Theologie
Dabei war sich Valerie Voll lange Zeit sicher, dass sie niemals Theologie studieren wolle. Pfarrerinnen und Pfarrer gebe es in ihrer Familie schließlich genug. Zwei Großväter und eine Großmutter sind Theologen sowie die eigenen Eltern. Ihre Mutter Uta Voll ist Pfarrerin in Gronau / Zell und Schönberg-Wilmshausen, ihr Vater Konja Voll Propsteikantor in Bensheim. „Erst nach dem Abitur habe sie sich anders entscheiden. „Bei den Abi-Vorbereitungen habe ich gemerkt, dass es Spaß macht, in die Tiefe zu gehen und sich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen. Im Religionsunterricht sind für mich wichtige Fragen angesprochen worden. „Dazu gehörten die Theodizeefrage, warum Gott etwas zulassen könne, die Bibelauslegung oder auch die Religionskritik von Feuerbach und Marx. Und Valerie Voll sagte sich, "studiere doch das, was dir wichtig ist."
Studienbegleitung der EKHN
An der Theologischen Fakultät in Mainz hatte sie im ersten Semester mit 20 Mitstudierenden begonnen. Mit ihr hatten sich nur weitere zwei bereits für den Parrberuf als Ziel entschieden, die meisten wollen Religionslehrer werden. Von der Studienbegleitung der EKHN, bei der es auch um berufsrelevante Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Selbstreflexion und kommunikative Fähigkeiten geht, hat Valerie Voll nach eigenen Angaben vor allem über die Studentensprecher erfahren. Einen ersten direkten Kontakt werde sie im Laufe des Januars mit der Landeskirche haben.
Praktika in verschiedensten Bereichen
Der Bergsträßer Dekan Arno Kreh machte sie auf die Möglichkeit von Praktika aufmerksam, bei denen das Dekanat Unterstützung leisten könne. „Ob in der Gefängnis- oder der Klinikseelsorge oder im diakonischen Bereich – Praktika können für die eigenen Orientierung sehr wichtig sein.“ Auch das Dekanat selbst biete mit den Fachstellen im Haus der Kirche etwa für Ökumene, Gesellschaftliche Verantwortung, Kindergottesdienst, Bildung oder Jugendarbeit Praktikumsplätze. Dieses Potential könnten sich Theologiestudierende zu Nutze machen. Außerdem erhalte jede und jeder Theologiestudierende, der aus dem Bergsträßer Dekanat komme, pro Semester 50 Euro Büchergeld, erläuterte Dekan Kreh.
Nachwuchs gefragt
Die beruflichen Perspektiven für Pfarrerinnen und Pfarrer gelten als sehr aussichtsreich. Pro Jahr möchte die EKHN mindestens 40 junge Pfarrerinnen und Pfarrer neu einstellen. Doch der Bedarf ist ab 2020 deutlich höher. Ab diesem Jahr geht die „Baby-Boomer-Generation“ in den Ruhestand geht. Die Pensionierungszahlen steigen dann auf bis zu 100 jährlich.