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Weihnachtsmarkt Darmstadt

Remmidemmi oder Bußzeit?

Esther Stosch

In Darmstadt gibt es einen Austausch zwischen den Kirchen und den Veranstaltern des Weihnachtsmarktes. Der Grund: Der Markt öffnet dieses Jahr früher - und zwar am Montag (20.Nov.) vor dem Totensonntag. Die Kirchen haben dies mit Bedauern zur Kenntnis genommen.

„Wenn der Weihnachtsmarkt nach dem Totensonntag (Ewigkeitssonntag) beginnt, dann fehlen den Schaustellern in diesem Jahr rund sechs Öffnungstage – und damit erhebliche Umsätze“, sagt Klaus Honold, Pressesprecher der Stadt Darmstadt. Die Verkürzung ergebe sich einfach aus der diesjährigen Kalenderkonstellation. Deshalb habe man sich in diesem Jahr auf einen vorgezogenen Weihnachtsmarkt geeinigt.

Stille Zeit zum Innehalten

Darin sehen aber die Kirchen ein Problem. In einer Stellungnahme des Evangelischen Dekanates Darmstadt-Stadt, dem Katholischen Dekanat Darmstadt und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Darmstadt heißt es: „Wenn der Weihnachtsmarkt am 20. November beginnt, bedeutet das, dass die Stände schon vor dem Volkstrauertag aufgebaut werden müssen. Dies ist völlig unpassend.“ Weiter heißt es in der Stellungnahme vom 16. Oktober 2017: „Wir brauchen gemeinsame Zeiten des Gedenkens an die Opfer der vergangenen und jetzigen Kriege, des Nachdenkens über unseren persönlichen und gesellschaftlichen Lebensstil und des Gedenkens an verstorbene Angehörige und Freunde.“

Es gehe nicht nur um Umsatz und Konsum

Honold hält dagegen: „Der Darmstädter Weihnachtsmarkt hat sich vom Konsum wegentwickelt.“ Vielmehr gehe es um die Begegnung zwischen Menschen. „Vor allem Studenten und Angestellte aus der Umgebung treffen sich hier und tauschen sich aus – das ist doch positiv.“ Außerdem habe man den Kirchen zugesagt, dass der Weihnachtsmarkt am Totensonntag geschlossen bleibe. „Den Vorschlag der Kirchen, den Weihnachtsmarkt kalendarisch nach hinten zu verlängern – also nach Weihnachten – hat uns verblüfft.“ Zwar hätte die Stadt zusammen mit den Schaustellern den Vorschlag geprüft. „Aber einen Weihnachtsmarkt mit Christbaumschmuck und Jesuskind nach Weihnachten feiern, das geht eben nicht“.
Die Dekanin erklärt, dass die Kirchen eine Verlängerung nach hinten vorgeschlagen hätten, weil sie die wirtschaftliche Situation der Schausteller ernst nehme. Eine Verlängerung hätte an den Werktagen nach den Weihnachtsfeiertagen „zwischen den Jahren“, längstens bis 6. Januar, erfolgen können. Dies werde in einigen anderen Städten so praktiziert. Am 6. Januar erinnern Christen daran, dass die Weisen aus dem Morgenland das Jesuskind anbeten.  

Runder Tisch soll Probleme lösen

Um zukünftige Konflikte zu vermeiden, haben die Kirchen in ihrer gemeinsamen Stellungnahme die Einberufung eines „Runden Tisches“ für künftige Regelungen vorgeschlagen. Die evangelische Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse erklärt: "Da uns auch aktuell an konstruktiven Diskussionen liegt, in die verschiedene Beteiligte ihre Argumente einbringen,  habe ich kürzlich  gemeinsam mit dem Katholischen Dekanat und der ACK Darmstadt eine Einladung zu erneuten Gesprächen an die Stadt Darmstadt, Stadtmarketing und Schaustellerverband noch für dieses Jahr ausgesprochen."  Die Stadt sei dazu bereit, so Honold. Auch mit Blick auf die Tatsache, dass die Schausteller schließlich nicht nur Geld verdienten, sondern Darmstadt in der Adventszeit mit viel Geld gestalten, „zum Beispiel mit Lichtern, Bühnen und einer großen Krippe“.

Christus spricht: Ich war tot,
und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit
und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.

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