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Himmelfahrt

Bundespräsident Gauck besucht Weltraumorganisation ESA

Charlotte MattesBundespräsident Gauck besucht die ESA in DarmstadtBundespräsident Joachim Gauck betont bei seinem Besuch der ESA in Darmstadt wie wichtig ein gemeinsames europäisches Raumfahrt-Zentrum ist.

In der Nacht vor Christi Himmelfahrt fliegt Alexander Gerst zur ISS. Die Mission Blue Dot soll einen neuen Blick auf die Erde geben. Wenige Tage vor dem Start ins Weltall besucht Bundespräsident Gauck die ESA in Darmstadt und spricht mit dem Astronauten.

Corvaja/ESA-S.Der deutsche Astronaut Alexander Gerst kurz vor seiner Blue Dot-Mission bei einer Pressekonferenz in KasachstanDer deutsche Astronaut Alexander Gerst kurz vor seiner Blue Dot-Mission in Kasachstan

Auf einer Hessenreise des Bundespräsidenten mit rund 140 Diplomaten ist seine erste Station das Kontrollzentrum der ESA – das ESOC. Kurz nach der Europawahl macht Joachim Gauck bei der ESA deutlich, wie stolz er auf die europäische Zusammenarbeit in der Raumfahrt ist, besonders auf die Arbeit im Darmstädter Kontrollraum. Bei seiner Ansprache betont der Bundespräsident: „Dieses Zentrum hier ist ein lebendiges Beispiel dafür, warum wir Europa auch brauchen. Keines der europäischen Länder alleine ist stark genug solche gewaltigen Projekte zu stemmen.“ 

Im Kontrollzentrum sagt Gauck, dass ihn die Kooperation ohne nationale Eigeninteressen besonders interessiere. So könne nicht nur dem Fortschritt, sondern auch der Menschheit gedient werden: „Und dafür ist das hier ein wunderbares Beispiel.“

Gauck: „Wir brauchen ein Ja zu all unseren Möglichkeiten.“

Nur wenige Tage vor dem Flug von Astronaut Alexander Gerst zur ISS erklärt Gauck: „Wissenschaft und Technologie sind Hochtechnologie. Sie sind aber immer verbunden mit einer gesunden Bejahung von Risiko. Nicht von Übermut, aber von Risiko als einem Element des Fortschritts.“

Obwohl er ein routinierter politischer Redner ist, scheinen Gaucks theologische Wurzeln immer wieder anzuklingen. Spricht er zunächst von der gesunden Risiko-Bereitschaft, ergänzt er: „Wir brauchen ein Ja zu all unseren Möglichkeiten, ohne dass uns all unsere Möglichkeiten schon bewusst wären.“ Dabei legt er seine rechte Hand aufs Herz und lächelt in sein Publikum. Risiko sei das „Ja zu Dingen und Erkenntnissen, von denen wir sicher sind, wir werden sie haben, obwohl wir sie jetzt noch keineswegs haben.“

Deutscher Astronaut will Blick auf zerbrechliche Welt schärfen

Zum Höhepunkt des Besuchs zählt die Live-Schaltung zum deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst. Dieser fliegt einen Tag dahin, „wohin wir uns träumen“, so Gauck. „Aber wohin wir, jedenfalls die Mehrheit, doch fürchten aufzubrechen.“

Gerst startet in Kasachstan am 28. Mai zur internationalen Raumstation ISS. Er ist der dritte deutsche Astronaut auf der Raumstation. Seine Mission heißt Blue Dot und soll die Aufmerksamkeit der Menschen auf den zerbrechlichen Planeten Erde lenken. Der Geophysiker und Astronaut Gerst spricht von der Erde als einer kleinen Steinkugel „mit einer zerbrechlichen Atmosphäre, die einmal im Jahr zusammen mit uns um die Sonne kreist. Wir müssen auf diesen einzigartigen Lebensraum aufpassen.“ 

Die Erde als Raumschiff

Gerst vergleicht die Erde mit einem Raumschiff, „mit der wir einmal im Jahr um die Sonne kreisen. Jeder von uns hat die Wahl sich zu entscheiden, ob er nur als Passagier mitfliegen will, oder als Mitglied der Besatzung, um wirklich etwas für sein Raumschiff zu tun.“ 

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In der Konzentration auf das, was ist,
kann sich so etwas wie ein Raum öffnen,
ein Gewahrsam schärfen für die Gegenwart Gottes.

(Carsten Tag)

Carsten Tag

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages / rusm

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